Sonntag, 16. Juni 2013

Donnerstag 13.Juni: Christiansö - Simrishamn

Der Wetterbericht hat für Freitag Starkwind angesagt - 6-7 Bft. in Böen 8. Das wollen  wir nicht haben, aber auf Christiansö möchte ich bei südlichen Winden auch nicht liegen, das wird bestimmt sehr unruhig da im Hafen. Außerdem muß Ecki Freitag abend entweder in Schweden oder auf Bornholm sein, damit er Samstag nach Hause kommt.
Also Donnerstag nach Schweden. Vorher ziehen wir noch die kleine Rollfock hoch, mit der es sich ab etwa 4 Bft. Windstärken einfach besser segelt.
Um 1/2 10 geht´s los und direkt hinter der Hafenausfahrt wird gesegelt bis vor die Einfahrt Simrishamn an der Südküste Schwedens. 
 
Stefan setzt die schwedische Gastflagge

Die erste Stunde noch um die 5 Knoten, weil die Genua 1 für den Wind dann eben doch zu klein ist, aber dann wirds mehr Wind und Lotte fängt an zu rennen.
Der GPS zeigt permanent zwischen 6 und 7 Knoten, Rauschefahrt mit halbem Wind (Nichtsegler: Halber Wind ist Wind von der Seite, der beste Kurs).

Ab und zu regnet es, aber da sitzen wir trocken hinter der Sprayhood.
Die 34 Meilen haben wir schnell hinter uns und tuckern unter Maschine in den großen Yachthafen von Simrishamn. Und dann hagelt es die Mißgeschicke.
Ich entscheide mich für die 2. Boxengasse, die ist sehr breit, bestimmt 25 Meter. Auf den Stegen stehen Schilder, die die Tiefe anzeigen - überall mindestens 2 Meter (wir haben 1,56mtr Tiefgang). Das Echolot zeigt 2,20 mtr. In der Mitte der Gasse liegt eine gelbe Tonne, deren Sinn ich nicht verstehe. Ich fahre 5 mtr an ihr vorbei, 5 mtr hiter den Hecks der Schiffe am Steg. Plötzlich rumst es und wir sitzen fest! Auf einem Stein, das hat man gehört. Ich bin eigenartigerweise noch ganz ruhig. Freikommen mit voller Maschinenkraft hilft nix. Ein Segler von einer Yacht am Steg wirft mir eine Leine zu, die mache ich an unserem Großfall fest. Er holt die dicht mit seiner Winsch,  unser Boot krängt dadurch. So verringert sich der Tiefgang und wir kommen frei. Zum Glück ist das auflauefen bei ganz langsamer Fahrt passiert, so ist sicher nichts kaputt gegangen.
Also ab in die nächste Gasse. Aber auch da sitzen wir wieder auf Grund, diesmal Sand oder Schlick und sind mit Machine schnell wieder frei.
Wir verziehen uns woanders hin und machen da in einer Box mit Auslegern fest. In Schweden gibt es wohl nirgendwo Heckpfähle. Bloß sind die Ausleger zu eng, die Plastikschwimmer scheuern direkt an unserem Rumpf. Ich will da wieder weg und wir fahren zu einem breiteren Platz gegenüber. Aber dort mache ich den totalen Denkfehler und statt das Boot aufzustoppen rammt es die Stahlkante am Steg und hat jetzt (Klaus - es tut mir wirklich leid) eine blöde Schramme am Bug.
An diesen Auslegern wird mit den Bugleinen verhindert, daß das Boot nach vorne treibt und mit den Heckleinen, daß es nach hinten treibt. Also genau anders herum wie gewohnt.
Ich war da jedenfalls restlos bedient und wollte am liebsten wieder nach Hause...
Schweden begrüßt mich nicht sehr freundlich.

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