Der kürzeste Weg zum Festland nach Grenaa wird versperrt durch einen gigantischen Offshore-Windpark.
Man darf nicht hindurch segeln. Aber der Umweg ist nur kurz.
Das Gelände ist noch im Bau, 7 Seemeilen breit und 12 Meilen lang, also 13 x 22 Kilometer! Ich habe 106 Windräder gezählt. Große Segelboote, die dicht daran vorbeisegeln, sehen winzig aus neben den riesigen Masten. Ich schätze die Höhe der Rotoren an der Spitze auf 100 Meter über dem Wasser.
Nachtrag: In einer Infobroschüre von Dong-Energy steht die Leistung dieses Anholt-Havmölleparks: 400 MW. Ein durchschnittliches deutsches Kernkraftwerk leistet ca. 1400 Megawatt. Da fragt man sich dann schon, wieviele solcher Riesenfelder mit Mühlen man dann in Deutschland braucht und wo die alle stehen sollen.
Man kann die Räder jedenfalls von Anholt und vom Festland
aus sehen, das sind jeweils mehr als 10 Seemeilen, 18 km.
Wir müssen einige Kreuzschläge fahren und am Ende brist es
auch wieder kräftig auf, aber die Überfahrt ist deutlich entspannter als die
letzten beiden Tage. Meist weniger Wind und vor allem weniger Welle, weil sich
der Landschutz der dänischen Küste bemerkbar macht. Bei Westwind läuft an der
schwedischen Seite die Welle über 70 bis 100 Meilen an, da können sich viel
höhere Brecher aufbauen.
Jedenfalls kommen wir gut in Grenaa an und damit ist das
Kattegat überquert. Ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg nach Hause.
Für Freitag ist aber schon wieder heftiger Südwest angesagt
und wir können 1 Tag Pause auch mal gut gebrauchen. Also bleiben wir hier,
erkunden den modernen, aber unpersönlichen Yachthafen und die Stadt und mieten dazu ein Fahrrad,
denn ich habe ja nur 2. Jetzt wieder zwei, ein mir wohl gesonnener Fahrradhändler
hat kurzfristigst Ersatz für die geklaute Sattelstütze besorgt und Angela hat sie
mitgebracht.
Dieses Fahrrad hat mir beste Dienste geleistet. Zwei davon liegen zusammengeklappt in der Hundkoje und es ist jedesmal ein Akt, die da raus zu holen. Aber ohne das Fahrrad hätte viel gefehlt auf dieser Tour. Besagter
Händler hält ja nix davon, aber schlecht gefahren ist besser als gut gelaufen,
finde ich. Bis nach Grenaa City sind es z.Bsp. 3 km, hin und zurück 6, zuviel für einen Kniegeschädigten
wie mich.
Und ein nette Fahrradtour durch die Heide machen wir dann
auch noch.
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