Mittwoch, 14. August 2013

Es bläst heftig

Von Vrångö geht es nach Varberg. Der Südwestwind lässt uns gar keine andere Wahl. Der Kurs geht die schwedische Küste herunter, etwa 175- 160° Kompasskurs müssen wir fahren. Der Wind kommt aus 225°. Das heißt: Hoch am Wind bei 5-6 Bft. Windstärken. Dazu eine ziemlich hohe See, die nun leider nicht mehr durch vorgelagerte Inseln abgeschirmt wird. Ich bin das erste Mal seit wir dieses Boot haben leicht seekrank auf der Lotte, Leo geht es auch nicht gut. Benno steuert fast die ganze Zeit und kutschiert uns 40 Meilen bis nach Varberg.
Das Video ist leider unscharf und die Welle kann man da auch nicht so richtig sehen, aber was anderes hab´ich nicht.
Die Wettervorhersage für den nächsten Tag - Mittwoch - verspricht etwas weniger Wind aus Nordwest und auch weniger Welle. Am Donnerstag soll es dann noch weniger Wind aus West geben und dann wieder auf Südwest drehen.
Jetzt muß die Entscheidung fallen, ob wir den Nordwest nutzen um über das Kattegat nach Anholt und von da nach Grena an der dänischen Ostküste fahren, oder ob es zunächst weiter nach Süden geht und dann in den Öresund über Kopenhagen nach Hause. Das ist aber deutlich weiter und irgendwann muß man dann auch wieder nach Westen - gegen den Wind.

Ich entscheide mich für den Törn nach Anholt. Es bläst zu Anfang ganz moderat, brist dann aber wieder sehr schnell auf und wir haben wieder satte 5-6 Windstärken. Mit gerefftem Groß und ganz kleinem Vorsegel läuft es aber gut, wir haben fast halben Wind (also von der Seite) und der Eimer rennt wie verrückt. In fünfeinhalb Stunden haben wir die 35 Meilen hinter uns und liegen im Hafen von Anholt. Die Insel, die auf der Karte aussieht wie eine Taube, mitten im Kattegat. http://goo.gl/maps/MIHTb

Im Hafen gibts nicht viel zu sehen, diese Kaffeebude hat auch schon zu und irgendwie wirkt alles ausgestorben. 





Anholt wird in jedem Hafenhandbuch als chronisch überfült geschildert, aber heute ist es hier ausgesprochen leer, es würden sicher doppelt so viele Boote ´reinpassen. Die Saison scheint auch hier schon vorbei zu sein.


Die beiden Jungs halten sich wacker, auch Leo, der solche Törns noch nie gesegelt ist. Angst hat er überhaupt nicht, die Seekrankheit macht ihm natürlich zu schaffen, war aber heute schon viel besser.
Ich hätte mir natürlich mit den beiden eine entspanntere Tour gewünscht, mit sanfterem Wind und Badewetter. Schade. Man kann sich das Wetter leider nicht aussuchen. Nächste Woche soll es besser werden, aber dann sind die beiden schon wieder weg.

Nun hoffen wir, daß wir morgen halbwegs kommod nach Grena kommen, der Wind soll deutlich abnehmen. Erstmal aber fängt es hier gerade wieder heftig an zu blasen und die Sonne kommt nochmal unter den schwarzen Wolken durch. Sieht eigentlich toll aus.


PS.: Wir sind jetzt in Dänemark und da funktioniert mein schwedischer Surfstick nicht mehr. Ich bin wieder auf WLAN-Netze angewiesen, die gibt´s leider nicht überall. Kann also sein, daß die Intervalle zwischen den Posts größer werden.

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