Dienstag, 23. Juli 2013

Die Bordfrau ist da!



Norrköping
Am Sonntag gings von Nävekvarn nach Norrköping. Das liegt tief im Land am Ende der weiten Bucht Braviken. Die ganze Zeit hoch am Wind, weil der natürlich nicht aus Nord kam wie angesagt sondern aus Nordwest. Mehrere Kreuzschläge zwischendurch, sehr böig, nerviges Segeln. 

Witzig war diese Begegnung:


 

Aber irgendwann war ich da im Gasthafen von Norrköping. Der ist in Lindö, etwas außerhalb und wird selten von ausländischen Booten angelaufen. Außer mir war nur noch ein kanadisches Ehepaar da. Die segeln hier seit 16 Jahren im Sommer, bringen das Boot jetzt hier ins Winterlager und kommen nächstes Jahr wieder. Es sei das schönste Revier der Welt, sagt er.
Ich fahre dann nochmal mit dem Rad in die Stadt um mal zu gucken. Norrköping hatte früher große Tuchindustrie mitten in der Stadt, heute ist das umgenutzt zu Museen, Kneipen, Büroräumen. Sehr schön gemacht.








Am nächsten Morgen der Schock: Von meinem geliebten Klappfahrrad ist der Sattel mitsamt Stütze geklaut. Ich kann´s nicht glauben. Das Rad hatte ich am Laternenpfahl festgeschlossen, der Ganove war wohl auf den edlen Brooks-Ledersattel scharf. Mist. Ersatz für den Sattel wäre wohl zu beschaffen, aber die Stütze ist ein Klapprad Spezialteil, das ist hier nicht zu kriegen. Ich habe noch ein zweites Rad, aber die geplanten Touren mit Susanne fallen nun wohl aus.
Susanne sollte um 18:25 Uhr hier ankommen. Schon der Zug aus Lübeck hatte in Puttgarden Verspätung, Anschluß in Kopenhagen verpasst, irgendwann saß sie in Malmö. Man kommt in die schwedischen Hochgeschwindigkeitszüge ohne Reservierung gar nicht hinein, also einfach in den nächsten Zug steigen geht nicht.
Das Ende vom Lied: Um 23:45 Uhr kam sie hier an. Mehr als 5 Stunden Verspätung, 14 Stunden unterwegs statt 9.
Aber ich bin froh, daß ich nun endlich meine Bordfrau hier habe und das Wiedersehen ist schön.
Am Dienstag dann die Feuertaufe. Es ist ordentlich Wind, so 5-6 Bft.. Susanne ist mulmig, sie hat es ja nicht so mit der Schräglage und den Wellen, aber wir fahren los. Ich habs natürlich geahnt und bin froh, daß ich Recht hatte: Der Wind kommt aus Nord, wir haben kaum Welle durch die Landabdeckung und segeln mit schönster Backstagsbrise und guter Fahrt ganz gemütlich bis nach Näsekvarn. Susannes Nervosität legt sich schnell und ich bin froh, daß es ihr Freude macht. So soll es bleiben.

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