Norrköping
Am Sonntag gings von Nävekvarn nach Norrköping. Das liegt
tief im Land am Ende der weiten Bucht Braviken. Die ganze Zeit hoch am Wind,
weil der natürlich nicht aus Nord kam wie angesagt sondern aus Nordwest.
Mehrere Kreuzschläge zwischendurch, sehr böig, nerviges Segeln.
Witzig war diese Begegnung:
Aber irgendwann
war ich da im Gasthafen von Norrköping. Der ist in Lindö, etwas außerhalb und
wird selten von ausländischen Booten angelaufen. Außer mir war nur noch ein kanadisches
Ehepaar da. Die segeln hier seit 16 Jahren im Sommer, bringen das Boot jetzt
hier ins Winterlager und kommen nächstes Jahr wieder. Es sei das schönste Revier
der Welt, sagt er.
Ich fahre dann nochmal mit dem Rad in die Stadt um mal zu
gucken. Norrköping hatte früher große Tuchindustrie mitten in der Stadt, heute
ist das umgenutzt zu Museen, Kneipen, Büroräumen. Sehr schön gemacht.
Am nächsten Morgen der Schock: Von meinem geliebten
Klappfahrrad ist der Sattel mitsamt Stütze geklaut. Ich kann´s nicht glauben.
Das Rad hatte ich am Laternenpfahl festgeschlossen, der Ganove war wohl auf den
edlen Brooks-Ledersattel scharf. Mist. Ersatz für den Sattel wäre wohl zu
beschaffen, aber die Stütze ist ein Klapprad Spezialteil, das ist hier nicht zu
kriegen. Ich habe noch ein zweites Rad, aber die geplanten Touren mit Susanne
fallen nun wohl aus.
Susanne sollte um 18:25 Uhr hier ankommen. Schon der Zug aus
Lübeck hatte in Puttgarden Verspätung, Anschluß in Kopenhagen verpasst,
irgendwann saß sie in Malmö. Man kommt in die schwedischen Hochgeschwindigkeitszüge
ohne Reservierung gar nicht hinein, also einfach in den nächsten Zug steigen
geht nicht.
Das Ende vom Lied: Um 23:45 Uhr kam sie hier an. Mehr als 5
Stunden Verspätung, 14 Stunden unterwegs statt 9.
Aber ich bin froh, daß ich nun endlich meine Bordfrau hier
habe und das Wiedersehen ist schön.
Am Dienstag dann die Feuertaufe. Es ist ordentlich Wind, so
5-6 Bft.. Susanne ist mulmig, sie hat es ja nicht so mit der Schräglage und den
Wellen, aber wir fahren los. Ich habs natürlich geahnt und bin froh, daß ich
Recht hatte: Der Wind kommt aus Nord, wir haben kaum Welle durch die
Landabdeckung und segeln mit schönster Backstagsbrise und guter Fahrt ganz
gemütlich bis nach Näsekvarn. Susannes Nervosität legt sich schnell und ich bin
froh, daß es ihr Freude macht. So soll es bleiben.
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