Montag, 15. Juli 2013

Stockholm



Heute am Sonntag bin ich mit dem Zug nach Stockholm gefahren. Von Södertälje dauert das 40 Minuten. Einen ganzen Tag Sightseeing. Habe mir ein Fahrrad gemietet und so einiges abgeklappert.

Es gibt da dieses tolle System:
Man kauft sich für 160 Kronen eine Chipkarte. Die steckt man an so einem Terminal ein und kann sich ein Fahrrad nehmen, das wird dann entriegelt. 


Man darf das Rad 3 Stunden benutzen, dann muß man es an irgendeiner Station wieder abgeben. Man könnte sich dann aber sofort ein neues nehmen. Es gibt über 50 Stationen in der Stadt, bei mir war immer eine in der Nähe. Man kann also so eine gute Mischung aus Radfahren und zu Fuß gehen machen und hat nicht die ganze Zeit das Fahrrad am Hals. Die Karte gilt 3 Tage lang. 


Gesehen habe ich im wesentlichen die Altstadt Gamla Stan, das Vaasamuseum und so ein bißchen hier und da. Stockholm ist sicher eine tolle Stadt, aber es war auch ein echter Kulturschock wenn man wochenlang nur kleine Orte und viel einsame Natur gesehen hat und jetzt plötzlich Big City mit Verkehr, Lärm, massenweise Japanern, Action hier und Rambo Zambo da. 

Das Vaasamuseum ist wirklich beeindruckend. 


Es ist aber auch eine unglaubliche Geschichte:
Das größte Schiff seiner Zeit. 
Bei der Jungfernfahrt nach 1 Seemeile abgesoffen, weil der König während des Baus ein weiteres Kanonendeck und unglaublich viele Verzierungen verlangte, die ursprünglich nicht eingeplant waren. Aber wer widerspricht dem König?
Das Schiff wurde immer höher und kopflastiger und fiel dann bei der ersten Böe einfach um.



333 Jahre lag sie im Hafen und wurde dann im Stück gehoben. Nur die Masten fehlten. Die hatte man schon 30 Jahre nach dem Untergang 1628 abgesägt, weil sie die Schifffahrt im Hafen behinderten.
98% der heute ausgestellten Vaasa sind Originalteile. Der Pott ist auch für heutige Verhältnisse noch ein Riesenschiff. 
Das Achterschiff der Vaasa

Und so sah es damals aus. Die Farbe hat die lange Zeit nicht überlebt, konnte aber rekonstruiert werden..


In Gamla Stan ist noch sehr viel im mittelalterlichen Zustand. Viele kleine und enge Gassen, tolle Häuser. 

Auffällig sind die vielen deutschen Inschriften und Straßennamen. 
Da steht: Fürchtet Gott - Ehret den König!
Stockholm war eine Hansestadt  und viele deutsche Kaufleute haben sie mit aufgebaut. Claus Störtebeker war bei den „Vitalienbrüdern“, die während der dänischen Belagerung Stockholm mit Lebensmitteln (Vitalien) versorgten. Die Verbundenheit mit Deutschland (das es damals ja noch gar nicht gab) war also groß und sie ist es bis heute.

Diese beiden Häuser gehören der Stadtmission. Die betreiben da eine Bäckerei, ein Bed and Breakfast und einen Sozialladen. Alles zu sehr günstigen Preisen und direkt am Stortorget, die allerbeste Lage, der zentrale Platz in der Gamla Stan.

Mittelalterliche Besteuerung der Häuser wie in Lübeck nach Länge der Straßenfront. Also baute man  vorne schmal und nach hinten lang und tief. So wirken Finanzgesetze stadtbildprägend.




Die Wachablösung am königlichen Schloß hab ich dann auch gesehen.


Mit Video, bitteschön:



Aber was sagt man dazu, wenn unter der Pickelhaube eine junge Frau steckt?


Falls mir mein Laden irgendwann mal wieder unaufgeräumt erscheint, werde ich mich an diesen erinnern: 
So sieht der von außen aus.


Und das ist der Blick von der Eingangstür. Der mit dem gestreiften Shirt ist Kunde, der Besitzer ist hinten in der Mitte links unter der Glühbirne. Eine echte Messiehütte. Gute Lage in der Altstadt. Man glaubt es nicht.

Jetzt noch die Hausboote:


 Komischer Name für ein Schiff.





Da haben sie ihre Briefkästen.


 Und der gefiel mir am besten. Nicht nur wegen des Namens, aber auch. Ein alter Hafenschlepper. Wohnt jetzt jemand drauf. 

Das ist die nicht mehr klappende Danviksbron, unter der ich so nicht durchkomme. Sieht wirklich nach Baustelle aus. Durchfahrtshöhe steht dran: 11,80 mtr. Lotte hat 12,70 mtr. 90 planvereitelnde Zentimeter.




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