Montag, 29. Juli 2013

Schleuser am Werk

Im Götakanal.
Die erste Schleuse in Mem - hochspannend. Natürlich hatte ich vorher darüber gelesen - was die junge Dame beim einchecken freute, denn viele Leute tun das anscheinend nicht - und war vorbereitet. Aber grau ist alle Theorie, jetzt kommt die Praxis.
Denkmal am Kanaleingang


Der Götakanal, "Schwedens blaues Band" verbindet die Ost- mit der Westküste. Er wurde vor 200 Jahren von 50.000 Soldaten unter der Planung und Führung von Balthasar von Platen erbaut und 1832 feierlich eingeweiht. Er schaffte den innerschwedischen Regionen Zugang zum Meer. Er nutzt dabei geschickt etliche Seen, so daß nur der kleinere Teil der Strecke tatsächlich gegrabener Kanal ist. Der Kanal war damals ein Jahrhundertbauwerk und europaweit berühmt. Seine wirtschaftliche Bedeutung währte aber nur kurz, die Erfindung der Eisenbahn machte ihn schnell überflüssig. Heute hat er nur noch touristische Bedeutung.

Insgesamt 58 Schleusen heben die Boote nach und nach auf 92 Meter ü.NN.. Wir haben jetzt die ersten 15 Schleusen hinter uns und sind also schon fast Profis. Aber beim ersten Mal war´s schon sehr aufregend.

Das Wasser strömt nach dem Schließen der Tore mit Macht in die Kammer. Ich sitze unten auf dem Boot in dem feuchten Loch, Susanne oben um dort die Leinen zu belegen.

Hier steht sie parat um gleich an Land überzusteigen und mit der Leine hoch zum Kammerrand zu gehen.


Die Vorleine muß während des Schleusens ständig dicht geholt werden um das Boot unter Kontrolle zu behalten. Denn durch den steigenden Wasserspiegel werden die Leinen ja "länger" und das Boot würde in der Kammer umhertreiben.
Das Dichtholen mach´ ich mit der Winsch. Die Vorleine läuft vorne durch einen Block (eine Seilrolle) am Bug und wird nach hinten zur Winsch geführt. Da kurbel ich dann bis der Arm lahm wird.


 Hier hab´ ich mal gefilmt, wie das Wasser kommt.

Aber nach den ersten paar Schleusen haben wir den Bogen dann schnell heraus und es geht gut. 

Nach einem schönen, vorerst letzten Segeltörn von Stegeborg bis nach Mem werden die Segel fürs erste eingepackt. Mit den ersten 3 Schleusen gehts bis Söderköping, dort erwischt uns der Menschenauflauf doch ziemlich hart nach der Einsamkeit in den Schären. Diese hier stehen an für das wohl angesagteste Eiscafé Schwedens.


Das Sightseeing fällt eher kurz aus, denn heftiger Regen setzt ein und treibt uns unter Deck. Macht nix, wir waren schon oft im wirklich schönen Söderköping. Wer da mal hinkommt - anschauen, es lohnt sich.

Am nächsten Tag dann 12 Schleusen, jetzt sind wir schon auf 33 Höhenmetern in Norsholm, kurz vor dem Roxensee.

Hier gibt´s zwei Klappbrücken für die Straßen und sogar die Eisenbahnbrücke wird hochgeklappt. Immerhin die Hauptstrecke Stockholm-Malmö/Kopenhagen. Aber ich glaube, sie richten sich beim Klappen nach dem Fahrplan.














Es grüßen:



Die beste Bordfrau von allen.









und ihr cooler Skipper.

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